Motivation vs. Disziplin: Der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen
Gefällt mirIn einer Welt voller inspirierender Videos und motivierender Zitate ist es leicht, sich davon täuschen zu lassen, dass Motivation der Schlüssel zum Erfolg ist. Doch was passiert, wenn die anfängliche Euphorie nachlässt und wir uns wieder im Alltagstrott befinden? Hier kommt die Rolle der Disziplin ins Spiel.
Motivation in der Oberstufe und im Studium
Als ich jünger war, in der Oberstufe und im Studium, redete ich mir ein, dass ich erst mit einem bestimmten Maß an Motivation bräuchte, um mit Lernen anzufangen oder zum Training zu gehen. Damals habe ich in einer MMA-Schule in der Nähe trainiert.
Ich öffnete YouTube und schaute mir jedes Motivationsvideo mit einem coolen Titel an – ich dachte, je mehr Videos ich schaue, desto voller würde mein „Motivationsreservoir“ werden. Blöderweise lag ich falsch. Ich war einem Trugschluss erlegen.
Anstatt direkt mit der Arbeit zu beginnen, verschwendete ich Zeit mit diesen Videos. Das flüchtige Gefühl der Inspiration, um endlich mit dem Schreiben der Hausarbeit anzufangen, verschwand sofort, sobald die Musik im Video aufhörte, und ich stand wieder einmal vor demselben lähmenden Dämon. Der Dämon, der mich nicht handeln ließ und mich zum Aufschieben überredete, bis ich mich motiviert fühlte ... Bis ich mich inspiriert fühlte.
Ich glaubte fälschlicherweise, dass die goldene Währung der Spitzenleistungen Motivation sei. Ich fragte mich ständig, warum ich nicht meinen gerechten Anteil davon hatte. Sp fühlte ich mich in dieser Hinsicht allein. Als wäre ich irgendwie anders als der Rest der Welt: Ich litt unter „Inspiraflux“, einer Krankheit, bei der die Inspiration in Wellen kommt und geht; manchmal stark, manchmal nur ein Tröpfchen.
Wenn man die Abiturprüfungen vorbereiten oder endlich die Mathematik-Aufgabe beginnen will, muss man ständig mit Aufschieberitis kämpfen. Nun wissen wir, dass sie tatsächlich ein Resultat der Angst ist. Angst vor Scheitern, vor Versagen und manchmal sogar Angst von perfekter Arbeit.
Du willst es, aber du wartest zuerst darauf, dass etwas passiert.
Motivation gaukelt dir vor, dass du so denken sollst. Aber du kannst dich nicht auf Wellen verlassen; du brauchst etwas Stabiles. Etwas, das sofort herbeigerufen werden kann, so lange anhält, wie du willst, und zu 100 % deinem Willen untergeordnet ist.
Es gibt eine mächtigere Waffe in deinem Arsenal …
Disziplin, die unendliche Reserve
Disziplin ist keine flüchtige Inspiration, sondern ein tief sitzender innerer Antrieb. Du greifst nach Belieben auf ihre Reserven zu.
Du kannst dich nicht auf Motivation verlassen, wenn du etwas Neues lernen willst, weil sie kommt und geht. Motivation ist nichts anderes als ein größerer Ballon der Inspiration – er schrumpft irgendwann wieder zusammen. Disziplin hingegen ist ein Reservoir, das du auf Knopfdruck anzapfen kannst. Sie ist immer da.
Umsetzbare Maßnahmen für dich
Mark Manson schrieb in seinem Buch „Die subtile Kunst des darauf Scheißens“ darüber, wie Motivation und Handeln funktionieren. Er schrieb, dass Motivation Handlungen hervorrufen kann und dass auch das Gegenteil zutrifft; es ist ein Kreis, keine gerade Linie zwischen beiden.
5 bewährte Schritte
- Disziplin beschwören (besonders wenn du keine Lust hast)
- Fang an, an dem zu arbeiten, woran du arbeiten willst/musst
- Der Schwung kommt in Gang und die Stimme deines Lähmungsdämons verblasst
- Du fühlst dich motiviert, weiterzumachen
- Schließlich beendest du die Aufgabe
Alles, was du tun musst, ist, diese Kettenreaktion mit einem Katalysator in Gang zu setzen.
Du erkennst, dass du eigentlich nur anfangen musstest.
Mit deiner Disziplin.
Dankeschön fürs Lesen
Abdo Baraka
