Ob beim Lernen einer neuen Sprache in der Schule, zu Hause am Schreibtisch oder im Online-Kurs: Am Vokabel-Pauken führt kein Weg vorbei. Experten schätzen, dass Menschen mindestens 800 Wörter brauchen, um ein langes Gespräch mit einem Muttersprachler zu führen. Um fließend zu sprechen, werden sogar 3000 Wörter benötigt. Vokabeln zu lernen ist aber nicht für jeden einfach. Wir werden schnell müde, wenn wir nur versuchen, uns Wörter durch stilles Lesen zu merken. Stattdessen sollten wir die Liste in Stücke aufteilen.
Die Kunst des Vokabellernens besteht also darin, Vokabeln an Themenbereiche zu binden – etwa „Urlaub“ oder „beim Arzt“. Dies erleichtert es uns, eine kleine Anzahl von Wörtern auf einmal zu lernen. Ein einzelner Vokabelkoffer sollte jedoch nicht zu viele Wörter enthalten. Experten empfehlen, die Lektionen aufzuteilen, damit wir die Begriffe in 20 Minuten lernen können. Danach folgt eine fünfminütige aktive Pause, danach wiederholen wir die Vokabeln für weitere 20 Minuten. Länger sollten tägliche Vokabeltrainings nicht dauern.
Vokabeln zu verknüpfen, ist noch wichtiger. Farbstifte, Textmarker und sogar Schere und Kleber können helfen. Ähnliche Wörter werden in der Mindmap angeordnet und wichtige Begriffe hervorgehoben. Viele Berater sagen jedoch, dass wir Vokabeln am effizientesten lernen, wenn wir Assoziationen verwenden. Dies kann eine einfache Eselsbrücke sein. Je genauer wir die Verknüpfungen visualisieren können, desto besser.
Wenn wir uns zum Beispiel das englische Wort „soak“ merken wollen, können wir uns eine durchnässte Socke (was ein bisschen wie „soak“ klingt) vorstellen, die an einer Wäscheleine hängt und vor Wasser trieft. Am besten schreiben oder zeichnen Sie solche Assoziationen neben die Wörter. Beim nächsten Aufruf des Vokabulars denken wir sofort an tropfende Socken. Ein weiterer Ansatz ist das „Storytelling“. Wenn wir damit Geschichten erfinden, können wir uns den dazugehörigen Wortschatz besser merken.
Jeder Sprachschüler lernt anders. Einige Leute können sich leicht Eselsbrücken einfallen lassen und sie verwenden, während andere eine App oder ein Programm bevorzugen, die ihnen Wörter vorlesen und passende Bilder und Beispielsätze anzeigen können. Das spart Zeit. Vokabelprogramme sind besonders wertvoll, wenn wir Begriffe wiederholen möchten. Sie notieren richtige und falsche Wörter und erinnern sich oft daran, wie lange wir gebraucht haben, um die Fragen zu beantworten. Dadurch zeigt das Programm vermehrt jene Wörter, mit denen wir noch Probleme haben. Wir können Grammatikregeln auch direkt über die App anwenden und üben.
Wer bereits über einen Grundwortschatz verfügt, kann seinen Laptop oder sein Smartphone auf eine Fremdsprache zum Lernen umstellen. Sie können auch die Sprache von sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram ändern. Wir werden ständig mit neuen Wörtern konfrontiert und lernen automatisch neue Wörter.
Für alle Sprachenlerner:
Beginnen Sie so schnell wie möglich zu sprechen! Experten empfehlen, bereits nach zwei Wochen mit Muttersprachlern zu sprechen. Wir machen viele Fehler, wenn wir zum ersten Mal sprechen, aber lassen Sie sich davon nicht beirren.
Wir lernen am schnellsten durch ständiges Ausprobieren und Verbessern. Grammatikregeln und Wortschatz können nur beim Sprechen dauerhaft aufgebaut werden.
Wenn Sie keine Freunde oder Bekannten haben, mit denen Sie Ihre Fremdsprache üben können, müssen Sie sich einen Tandempartner suchen. Beispielsweise bildet eine Person, die Italienisch lernt, ein Tandem mit einem Italiener, der gerade Deutsch als Fremdsprache lernt.
Tandempartner können über spezielle Websites, Social-Media-Gruppen oder Universitäten gefunden werden. Interviews können persönlich, aber auch per Telefon oder Skype stattfinden. Lernende können Muttersprachler auch bei internationalen Treffen und Sprachcafés treffen.
Viel Spaß beim Lernen!